Parkettschleifen

Parkettschleifen: Versiegeln, Wachsen, Ölen sowie Einpflege

Materialkunde

Holzarten: Heimische Hölzer bieten uns eine reiche Auswahl, was die optische Erscheinung und auch die Härte und Belastbarkeit betrifft. Hervorgehoben sei die Eiche; kein anderes Holz weist so günstige Eigenschaften auf. Wasser wird von Eichenholz nur sehr langsam aufgenommen und noch langsamer in den Kapillaren weitergeleitet. Darum nur geringe Ausdehnung – das Parkett wirft sich nicht. Zudem wenig anfällig für Splittern, Bruch und Pilzbefall.

Nachstehend ein Überblick, gereiht nach der Härte: Akazie, Birne, Buche, Bergahorn, Esche, Walnuss, Eiche, Rüster, Kirsche, Birke, Lärche, Tanne, Kiefer, Fichte.

Verlegearten

StabparkettStabparkett
Parkettriemen - Schiffboden (Vollholz)Parkettriemen – Schiffboden (Vollholz)
Stäbchen - Mosaik (Vollholz)Stäbchen – Mosaik (Vollholz)
Dielen + Bretter (Vollholz)Dielen + Bretter (Vollholz)
Fertigparkett, Nutzschicht 4 mm, DielenFertigparkett, Nutzschicht 4 mm, Dielen
Fertigparkett, TafelFertigparkett, Tafel
HolzstöckelpflasterHolzstöckelpflaster

Weil es gern verwechselt wird: Melan ist kein Parkett und hat mit Holz nur sehr entfernt etwas zu tun. Epoxidharzoberfläche mit unterlegter Fototapete auf Holzmehlträger

Vom Parketthersteller kann gedämpft (Buche, wird dabei rötlich), kerngeräuchert (Eiche, Gerbsäure der Eiche wird dunkel), gebeizt (Farbton nach Wahl) und wärmebehandelt (Birkenholz wird dabei härter) geliefert werden. Meistens aber kommt Holz unbehandelt zum Verlegen. Alle hier genannten werkseitigen Vorbehandlungen lassen alle weiteren Möglichkeiten der Behandlung des verlegten Bodens offen.

Behandlung

Parkett schleifen: Alle unansehnlich gewordenen Versiegelungen, Wachsschichten sowie geölten Flächen, welche verkratzt und beschädigt sind, sind zu schleifen. Grobschliff, Zwischenschliff, Randschleifen, Fugen verspachteln, Feinschliff. Die ersten Durchgänge mit Bandschleifer, danach mit Rotationsschleifer.

Keine Angst vor der Staubentwicklung! Wir haben in modernste Technik investiert und damit die Staubbelastung dramatisch reduziert.

Vollholzparkette sind mehrfach sanierbar. Der älteste Parkettboden, der von mir geschliffen wurde, war 185 Jahre alt. Freilich ist diese Arbeit immer mit Unannehmlichkeiten für den Kunden verbunden. Um das hintanzuhalten, sind intelligente Lösungen – auf die Nutzungsart abgestimmt – gefragt. Als da sind:

Parkett ölen: Geölte Böden verursachen den meisten Pflegeaufwand. Richtig gehandhabt kein Problem, machen wir gerne. Öl dringt tief in das Holz ein, schützt vor Wasseraufnahme und Eindringen von Schmutz. Keine Bildung einer schützenden Schicht an der Oberfläche, daher in Abständen sachgerechte Einpflege notwendig. Ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten von Ölen ist die Optik.

Parkett wachsen: Heißwachsen und Kaltwachsen möglich. Um in das Holz eindringen zu können, sind Wachse wie auch Öle auf die Unterstützung durch Lösemittel angewiesen. Lösemittelfreie Produkte sind nur für den Schichtaufbau an der Oberfläche bestimmt. Öle, Fette und Wachse sind chemisch-physiologisch gesehen verwandt, wobei Wachs am beständigsten ist und auch auspoliert werden kann. Dies kommt uns bei späteren Einpflegemaßnahmen zugute.

Parkett versiegeln: Lacke bilden eine geschlossene Schicht auf der Holzoberfläche. Wir unterscheiden Einkomponenten- oder Mehrkomponentenlacke. Nach dem Lackkörper: lösemittelhaltige auf Öl-Kunstharz-Basis oder wasserlösliche auf Basis von Polyurethan oder Acryl bzw. Mischungen davon. Des Weiteren nach der Kombination der Schichten und Funktion: Grund (Holzschutz gegen Wasser, Träger (plastisch und UV-beständig), Schild (hart und kratzfest)). Nach der Auftragshöhe (Opferschicht, siehe Genaueres unter „Elastische Bodenbeläge“). Nach dem optischen Erscheinungsbild: seidenmatt, matt oder Hochglanz. Die Belastbarkeit wird von dem Lackkörper und dem darunter liegenden Holz bestimmt. Wobei Elastizität, Härte und Haftung zusammenpassen müssen. Seitenverleimung vermeiden wir mit jeweils geeigneter Grundierung.

Neu: Dauerhafte Alternative zu Öl oder Wachs

Dieses Produkt entspricht im Wesentlichen einer Grundierung; zieht ins Holz ein, bildet keine Siegelschicht an der Oberfläche. Fußwarm wie auf geöltem Parkett, Wasserabweisend wie gewachstes Parkett. Dieses Synthetische Produkt verursacht im Gegensatz zu Öl und Wachs keinen Mehraufwand für spätere Einpflegearbeiten, der Boden wird wie ein Versiegelter nebelfeucht gewischt. Im Gegensatz zum versiegelten Holzboden mit wenig Aufwand später auch partiell sanierbar – schleifen und ansatzlos ausbessern nur dort wo Schäden sind. Ein Riesenvorteil!

Grundreinigen und Neueinpflege: Geölte und gewachste Flächen, welche vernachlässigt wurden oder die falsche Pflege erfahren haben, können – mit Einschränkungen – gereinigt werden. Auch wenn es nicht soviel Umsatz bringt, wir übernehmen diese Arbeiten samt fachgerechter Einpflege gern.

Antike Optik für geölte Böden: Glatte, geölte Oberflächen zeigen überdeutlich jeden Kratzer, Straßenstaub … Sorgt man aber nachträglich für einen künstlichen Alterungsprozess, sprich: raues, stark gemasertes und nachgedunkeltes Holz, dann nimmt man die Verschmutzung nicht mehr so störend wahr. Neu und exklusiv bei mir:

Ein Ergebnis wie sandgestrahlt – nur ohne Schmutzentwicklung.

Versiegelte Parkette überarbeiten: Schichtaufbau infolge Überdosierung von Parkettpflegeprodukten oder Polymerbeschichtungen die auf Parkett nicht hingehören, können wir ohne schleifen mit einer Grundreinigung entfernen. Weiters im Angebot: Glatt und rutschig gewordenen Siegellacke rutschhemmend machen. Feine Kratzer Porenfüllend auspolieren und verschwinden lassen.

Einzelne Kratzer im Siegellack ausbessern: Ist mit gewissen Einschränkungen machbar, muss zur Beurteilung der Machbarkeit unbedingt an Ort und Stelle angesehen werden.

Preisgestaltung

Angebot zum Pauschalpreis nach Besichtigung!

Parkett schleifen wird immer zweigeteilt kalkuliert: Einmal per Stundensatz € 72,00 incl. USt. / Std. ( beinhaltet Mannstunde und Maschinenstunde samt Verbrauchsmaterial; Sämtliche Schleifgänge, Rüstzeiten, Applizierung und Nebenarbeiten wie Nägel stanzen etc.. )

Zum anderen Teil die Oberflächenbehandlung ( beinhaltet Kosten für Lack, Öl, Wachs oder Alternative ) Quadratmeterpreise je nach Produkt zwischen € 9,50 bis € 24,00 incl. USt.

Gerade beim Parkett ist der Augenschein und das Beratungsgespräch zur Auswahl der passenden Oberflächenbehandlung für ein seriöses Angebot unabdingbar notwendig! Der Kostenvoranschlag erfolgt schriftlich an Ort und Stelle, ist für uns verbindlich und für den Kunden gratis, siehe Geschäftsbedingungen. Preisauskünfte per Telefon – ohne anschauen – halten wir für eine unseriöse Geschäftsgebarung.

Anfahrtspauschalen

Zone EUR Orte
1 20,- Siegenfeld, Baden, Pfaffstätten, Tribuswinkel, Kottingbrunn, Großau
2 34,- Alland, Sulz, Mödling, Guntramsdorf, Traiskirchen, Tattendorf, Leobersdorf, Berndorf
3 46,- Perchtoldsdorf, Vösendorf, Himberg, Pottendorf, Wr. Neustadt, unteres Piestingtal, oberes Triestingtal
4 68,- ganz Wien, Eichgraben, Purkersdorf, Schwechat, Eisenstadt, Mattersburg, Neunkirchen
5 90,- St. Pölten, Tulln, Klosterneuburg, Stockerau, Wolkersdorf, Gänserndorf, Bruck/Leitha, Neusiedl/See, Oberpullendorf, Semmering, Lilienfeld

Darüber hinaus: Ab 60 Kilometer Entfernung pro gefahrenem Kilometer 0,80 € zuzüglich Zone 5

Tipps

Vollholzparkette sind eine Investition, welche Generationen überdauern kann, vorausgesetzt, Oberflächenbehandlung und Holzauswahl passen zur Nutzungsart. Für normale Wohnzwecke braucht es keine extrem belastbaren Siegellacke im Sinne von Härte und Sprödigkeit. Hart und Spröde bedeutet Rissbildung entlang der Fugen wenn die Dielen im Jahresverlauf schwinden und zunehmen.

An diesen Stellen kann Wischwasser eindringen und binnen Kurzem Schaden anrichten. Wir stimmen den Schichtaufbau – bei Siegellacken meistens drei Schichten – so auf die Gegebenheiten ab, dass die Grundierung etwas plastisch bleibt und Bewegungen mitmacht. Im Idealfall ist das Verhältnis zwischen „Spröde und Plastisch“ so gut austariert dass feine Kratzer durchs Begehen auspoliert werden.

Bei weichen Hölzern wie Kiefern oder Fichte, meistens als rustikaler Dielenboden, empfiehlt sich die Kombination aus Wachs und schnell aushärtendem Öl. Wachs bleibt plastisch, schliesst Fugen und Risse, das darüber liegende Hartwachsöl ist polierfähig und härtet am Luftsauerstoff in kurzer Zeit aus. Pflege und Unterhalt am Besten mit Saugbohner.
Vorsicht mit Pigmentierungen! Verfälschungen der Eigenfarbe gehen fast immer zu Lasten der Nutzungsdauer. Meistens wird ein dunklerer Farbton gewünscht, die Gehstraßen unterliegen einer stärkeren Abnutzung, dort nähert sich der Farbton sukzessive der Eigenfärbung an. Folgeeinpflegen mit pigmentierten Ölen enttäuschen meistens weil damit vorher kaum sichtbare Kratzer und Dellen überdeutlich herauskommen.

Vorsicht auch bei durchgängiger Verlegung. Bedenken Sie, dass später solche durch die gesamte Wohnung verlegten Parkette nur im Ganzen geschliffen werden können. Wohin mit den Möbeln? Daher zur optischen Abtrennung einen Türstaffel setzen.

Geölte und gewachste Parkette können – mit wenigen Ausnahmen – wenn man sie tief genug anschleift, später versiegelt werden. Umgekehrt gilt, dass versiegelter Parkett nach dem Schleifen immer auch geölt oder gewachst werden kann.

Glanzgrad: Hochglanz bedeutet immer einen Mehraufwand für die tägliche Reinigung. Jedes Stäubchen, jedes Haar und feinste Kratzer fallen im Streiflicht überdeutlich auf. Seidenmatt schluckt so manche Gebrauchsspuren und bringt Fladerung und Maserung meistens besser zur Geltung.

Reinigung:
Feuchtwischen, Kehren, Bohnern, Saugbohnern. Fallweise Pflegekomponenten ins Wischwasser, je nach Herstellerempfehlung für versiegelt, gewachst, geölt. Niemals eigenmächtig mit Polymerbeschichtungen überschichten! Vorsicht: Laugen und Tenside lösen Öl und Wachs an, siehe Reinigungschemie.

Lösemittelhältige Lacke schaden der Umwelt, Ihrer und meiner Gesundheit und können mittlerweile ohne Qualitätseinbußen von Wasserlacken ersetzt werden.