Schädlingsbekämpfung & Holzschutz
Hier einen Überblick über sämtliche Schädlinge und deren Entwicklungsstadien zu geben würde den Rahmen sprengen. Daher nur Stichwortartige Aufzählung jener Arbeiten die unmittelbar mit unseren anderen Gewerken ( Wolle, Holz – Polstermöbel, Matratzen, Teppiche .. ) zu tun haben.
Schädlinge und Behandlung
Ameisen, Staatenbildende Insekten: Fraßgifte, Eintrag in den Bau.
Motten, Lebensmittelmotten, Teppichmotten:
Befallsherd ermitteln, falls Teppiche oder Wolle befallen sind, diese nach Möglichkeit vergällen, ungenießbar machen, siehe Eulanisieren – siehe Orientteppichwäsche – bei starkem Befall Heißnebeln oder ULV und Ovizid. Laufende Befallskontrolle (Monitoring siehe Tipps) mit entsprechenden Fallen (Klebefallen, Lockstoffe und Licht)
Wanzen, Bettwanzen: Spotspritzung oder Heißnebeln.
Floh: mehrfach zeitversetzte Spritzung mit Oviziden und Larviziden sowie Flohhalsband für Haustiere. Bei geringem Befallsdruck Flohlichtfallen.
Laus: keine Bekämpfung, Selbstanwendung; siehe Tipps.
Zecken, Lederzecken: bei immer wieder auftretendem Befall, Kontrolle ob Einwanderung von nahe gelegenen Taubennestern; Spritzung.
Milben, Hausstaubmilben: Siehe Matratzenhygiene. Bei schwerer Allergie zusätzlich Akarizide in Puderform als Fraßgift.
Schaben, Küchenschaben, Kakerlaken: punktuelles Platzieren von Gel als Fraßgift mit Depotwirkung.
Holzschutz
Es rieselt aus dem Gebälk? Der Hausbock, umgangssprachlich auch Holzkäfer, Holzwurm, Holzbock genannt, frisst sich durch Ihren Dachstuhl? Sie fürchten, der Dachstuhl könnte einstürzen?
Mit einer einfachen Maßnahme können wir Ihnen dauerhaft und nachhaltig ein schädlingsfreies Gebälk garantieren.
Materialkunde
Holz baut sich im Wesentlichen aus Zellulose und Lignin auf. Zellulose gewährleistet die Zug- und Biegefestigkeit, Lignin den inneren Zusammenhalt und die Druckfestigkeit. Verwertbar für Schädlinge sind beide Substanzen. Ohne ein Mindestmaß an verfügbarem Wasser kann sich kein Leben entfalten, detto auch nicht bei großer Hitze und Kälte. Verwertet wird das Splintholz, also der jüngere Zuwachs des Holzes.
Wärmedämmung, Dampfdiffusion im Gebäude und Innenausbau von Dachgeschoßen mit Gipskartonplatten kommen den Holzschädlingen sehr gelegen. Dazu noch der Einbau von schnell gewachsenen, nicht abgelagerten Hölzern ohne Farbkern.
Bei intakter Dachdeckung werden Dachstühle, die älter als 60 Jahre sind, kaum mehr befallen. In Gefahr ist durchwegs jüngeres Holz bei Bedingungen, wie oben geschildert. Meistens vom betroffenen Eigentümer lange nicht bemerkt, liegt hier ein unglaubliches Potenzial für Sanierungsarbeiten. Darum unsere besondere Spezialisierung auf diesem Gebiet.
Schädlinge
Schimmel, Pilze und Schwämme brauchen zum Gedeihen verfügbares Wasser über der Fasersättigung des Holzes. Das sind Werte um die 30%. Solche Feuchtigkeitsgehalte sind ausschließlich auf Baumängel (undichtes Dach, Erdfeuchte …) zurückzuführen. Zur Bekämpfung bauliche Sanierung und Austrocknung.
Ausnahme Hausschwamm! Der Hausschwamm versorgt sich selbst mit Wasser, er ist in der Lage, Mauerwerk mit seinem Myzel zu durchdringen, und holt sich Wasser aus bis zu 12 m Entfernung. Ein Hausschwammbefall ist so ziemlich das schlimmste Szenario, kommt zum Glück nur selten vor. Umso wichtiger ist die Befallserkennung!
Holzzerstörende Insekten, Trockenholzinsekten
Mit frisch geschlägerten, kurz gelagerten Blochen werden häufig Scheibenbockkäfer und Holzwespen eingeschleppt. Diese können im eingebauten Holz zwar ausschlüpfen, sich in trockenem Holz aber nicht vermehren, sind also keine Gefahr. Optimal trockenes Bauholz weist Werte zw. 8 und 10% Feuchte auf. Damit leben können die Larven von:
Hausbockkäfer (Hylotrupes bajulus)
Befallsbild: erkennbar an den ca. 8 mm großen ovalen Ausfluglöchern. Zumeist sind Teilstücke von Fraßgängen dicht unter der Oberfläche zu erkennen, sie erinnern an Krampfadern. Öffnet man einen frischen Fraßgang, findet man tonnenförmigen Kot darin.
Die Larven ähneln Engerlingen, man kann ihre raspelnden Fressgeräusche bei Stille deutlich hören. Es dauert drei bis neun Jahre, bis sich die Larve verpuppt. Bis dahin frisst die Larve Holzmengen bis zum Tausendfachen ihres Eigengewichts. Die kurze Lebenszeit als Käfer dient nur der Fortpflanzung, ein Weibchen legt bis zu 400 Eier, verteilt in Ritzen und Spalten der Balken, ab.
Der Hausbock ist der klassische Zerstörer von Holzkonstruktionen! Seine Fähigkeit das ganze Leben ohne Wasser auszukommen macht ihn so gefährlich. Schon eine geringe Steigerung der Salzkonzentration, bei Farbkernholz der Fall, lässt ihn bei optimal trockenen Verhältnissen nicht überleben. Oberflächliche Anstriche und Lasuren können ihm nichts anhaben weil er von der Evolution ( Spechte ) darauf getrimmt wurde Bast und Borke zu meiden und tief im Splintholz zu fressen.
Finden sich unter einem Ausflugloch Staubhäufchen, so ist das ein Zeichen, dass ein anderes Insekt das Gangsystem nutzt und den Kot herausschafft.
Nagekäfer (Anobien)
Der typische Schädling in Möbelstücken. „Antikoptik“ wegen der vielen kleinen, nur stecknadelkopfgroßen Ausfluglöcher. Die Bohrlöcher sind lose mit Holzmehl gefüllt. Kot mit freiem Auge nicht sichtbar (mehlartig). Befällt gerne Möbelfüße, weil diese fallweise feucht werden, stellt allgemein etwas höhere Ansprüche an Wasserverfügbarkeit als der Hausbock.
Brauner Splintholzkäfer (Lyctus brunneus)
Befällt nur Laubholz, auch Parkettkäfer genannt. Vorkommen ab 16% Wasser, ein Wert, der z.B. bei Parketten nur infolge von Feuchtwischen oder Mauerfeuchtigkeit (Erdgeschoß ohne Keller) gegeben ist.
Termiten
können sich in unserem Klima dank der strengen Winter noch nicht in der Natur behaupten und verbreiten. Trotzdem finden sich vereinzelt Befallsherde. Eingeschleppt mit Pflanzenkübeln, Terrarien ..
Folgeschädlinge
Ameisen:
In den Fraßgängen der Raupen des Bockkäfers nisten sich gerne Ameisen ein. Besonders gern dann, wenn fallweise Wasser, etwa bei Starkregen, an einer nicht bemerkten undichten Stelle der Dachdeckung eindringen kann und damit das Wachstum von Schimmel und Schwämmen ermöglicht. Von denen die Ameisen wiederum leben. Der klassische Verrottungsvorgang wie bei Totholz im Wald. Ameisen fressen sich aktiv nur dort durchs bereits vorgeschädigte Holz, wo sie im Inneren eines stärkeren Balkens einen Bau anlegen wollen.
Trotzkopf:
Die Larven fressen von Pilzen vorgeschädigtes, braunfaules Holz. Bedeutung insofern, als tragende pilzbefallene Balken durch den Trotzkopf den Rest an Tragfähigkeit verlieren und einstürzen.
Rüsselkäfer, Grubenholzkäfer:
Larven und Käfer fressen von Schimmel und Pilzen befallenes Holz, größere Ansprüche an Feuchtigkeit, vergleichsweise schnellerer Verlust der Tragfähigfkeit; rasche Umwandlung in Moderholz.
Behandlung
Frei gelegte Sparren, Balken und Pfosten werden pro Laufmeter dreimal angebohrt. Möglichst so, dass die Löcher rundumlaufend spiralig verteilt angeordnet sind. In diese Bohrlöcher werden Dübel geschlagen. Die Dübel sind mit einem Rückschlagventil, vergleichbar etwa dem Ventil beim Autoreifen, versehen. In diese Dübelventile wird mit hohem Druck die Lösung oder die Emulsion verpresst. Im gesunden Holz verbreitet sich das Holzschutzmittel im Lumen, das sind die ehemals Wasserführenden Leitungsbahnen des Baumes. Erreicht die Flüssigkeit einen Fraßgang, verläuft sie wie in einer verzweigten Wasserleitung und kann sich innen im Holz festsetzen. Der wässrige Teil verdunstet langsam, der Wirkstoff bleibt dauerhaft im Holz. Das Ergebnis ist eine nachhaltige, dauerhafte Imprägnierung von innen her.
Vor dem Dübeln und Verpressen zu erledigen:
Dachstuhl soweit als möglich frei und zugänglich machen. Holz anbeilen und Feststellung des Schadensausmaßes. Bei Zweifel, ob die statischen Anforderungen erfüllt werden, ist ein Statiker beizuziehen. Befallene Teile mit Axt und Reifmesser abbeilen, so dass vermulmte Teile (Substanz, die keine Tragfähigkeit mehr hat und in der Hand verrieben werden kann) entfernt werden.
Dieses Injektionsverfahren ist auch an sichtbaren Balken im Wohnbereich kein Problem, weil es die Dübel in verschiedenen Farbstellungen zu kaufen gibt.
Preisgestaltung
Die Kalkulation erfolgt zweigeteilt, einmal Material und einmal Arbeitszeit: Der Aufwand für die Dübel lässt sich über die Laufmeter sehr genau berechnen. Der Aufwand an Liter Holzschutzmittel hängt sehr stark von der Durchlöcherung mit Fraßgängen und dem Balkendurchmesser ab. Der Arbeitsaufwand ist abhängig von der Menge des abzubeilendem und zu entsorgenden Schadholzes und auch von der guten oder schlechten Zugänglichkeit.
Genaue Befallserkennung ist daher unabdingbar notwendig zur Erstellung eines verbindlichen Kostenvoranschlages. Kundenseitige Vorleistung in Eigenregie ( Abbeilen und Dübel setzen nach Einschulung ) ist möglich.
Kostenvoranschläge sind für uns verbindlich und für den Kunden gratis, siehe Geschäftsbedingungen.
Anfahrtspauschalen
Zone | EUR | Orte |
---|---|---|
1 | 20,- | Siegenfeld, Baden, Pfaffstätten, Tribuswinkel, Kottingbrunn, Großau |
2 | 34,- | Alland, Sulz, Mödling, Guntramsdorf, Traiskirchen, Tattendorf, Leobersdorf, Berndorf |
3 | 46,- | Perchtoldsdorf, Vösendorf, Himberg, Pottendorf, Wr. Neustadt, unteres Piestingtal, oberes Triestingtal |
4 | 68,- | ganz Wien, Eichgraben, Purkersdorf, Schwechat, Eisenstadt, Mattersburg, Neunkirchen |
5 | 90,- | St. Pölten, Tulln, Klosterneuburg, Stockerau, Wolkersdorf, Gänserndorf, Bruck/Leitha, Neusiedl/See, Oberpullendorf, Semmering, Lilienfeld |
Darüber hinaus: Ab 60 Kilometer Entfernung pro gefahrenem Kilometer 0,80 € zuzüglich Zone 5
Tipps
Buchempfehlung: XYLOPHAGIE, Holzfresserei (ISBN: 9783749491568)
Holz von der Douglasfichte/Douglasie eignet sich nicht für den Holzbau, sie wird vom Hausbock massiv befallen! Noch ist nur selten Douglasfichtenholz am Markt, meistens vermischt mit Fichte und nicht gesondert ausgezeichnet. Folgende Reihung nach Beliebtheit beim Hausbock: Douglasie, Fichte, Tanne, diverse Kiefern, zuletzt Lärche. Mit Lärchenholz kommt der Hausbock nur schwer zurecht.
Parasiten wie Flöhe, Wanzen, Zecken und Läuse haben evolutionär gelernt sich trickreich der Verfolgung zu entziehen. Bedenken Sie, dass Insekten, grob vereinfacht gesagt, drei Entwicklungsstadien durchmachen: Ei – Larve – adultes Insekt. Tatsächlich können es auf dem Weg zum geschlechtsreifen Insekt noch etliche Metamorphosen mehr sein.
Vom Laien wird oft nur das fliegende Insekt wahrgenommen. Es bringt wenig, nur den offensichtlichen Befall zu bekämpfen. Um nachhaltig zu wirken, sind alle Entwicklungsstadien anzugehen und möglichst auch die Nahrungsquelle zu eruieren. Dazu ist es erforderlich, in Abständen mehrmals zu kommen (Auskeimungsdauer) oder parallel mit Oviziden, Larviziden und Insektiziden zu arbeiten. Die Einsätze werden nach Augenschein und Beratung festgelegt.
Im AGBG heisst es: „… der Handwerker schuldet den Erfolg.“ Im Gegensatz dazu schulden z. B. Ärzte oder Rechtsanwälte ihren Klienten nicht den Erfolg. In der Tat kann kein Schädlingsbekämpfer für den Erfolg bei so komplexen Themen wie Küchenhygiene garantieren. Wenn Reinigung und Desinfektion nicht funktionieren, dann bleibt die fallweise Entwesung nur eine kosmetische Maßnahme.
Im Sinne einer umfassenden Betreuung übernehmen wir für unsere Partnerfirmen (siehe Schulung, Beratung) das Monitoring für die HACCP-Konzepte. Das ist die laufende vorsorgliche Feststellung, ob Schädlingsbefall vorliegt. HACCP-Konzepte auszuarbeiten ist Pflicht in lebensmittelerzeugenden Betrieben und in der Gastronomie. Im Wesentlichen geht es darum, Reinigung, Desinfektion und den Betriebsablauf so festzulegen, dass Hygienemängel möglichst vermieden werden bzw. vorab schon festgelegt ist, was sofort zu tun ist im Krisenfall (z. B. Küchenschabe).
Kopfläuse bekämpft man am wirksamsten mit einer Packung 80%iger Majonäse. Majonäse satt ins Haar einmassieren, danach mit Küchenfolie den Kopf gut umwickeln und mindestens eine Std. einwirken lassen. Danach Haare waschen und mit einem Nissenkamm (erhältlich in jeder Apotheke, besser den metallenen kaufen) gründlich auskämmen.
Mottenspray hält nur die fliegende Motte davon ab, Eier an der mit Pyrethroiden eingesprühten Stelle abzulegen, weil sie den Geruch nicht mögen. Wurden vor dem Einsprühen schon Eier abgelegt, können sich diese auch entwickeln. Siehe Teppichwäsche.